Mariensäule Lendplatz

Es war im Jahre 1680 als die ärmliche Bevölkerung der äußeren Grazer Bezirke gelob eine Säule zu errichten, wenn die Pest vorüber sein wird. Im Lendbezirk siedelten einfache Gewerbetreibende und Raubgesindel und Bettler trieben hier ihr Unwesen. So war es aus heutiger Sicht nicht ungewöhnlich, dass immer wieder Seuchen ausbrachen, in jener Zeit aber war es natürlich, die Seuche mit Gebeten und Gelübden zu vertreiben. Heute erinnert die Pest- oder Mariensäule am Lendplatz an diese Seuche, datiert mit dem Jahr 1680.

Auf der höchsten Säule thront ganz in Gold die Mutter Gottes mit Kind, unter ihr wachen Heiligenfiguren über den Platz. Der Heilige Antonius von Padua steht als Schutzpatron gegen die Pest und das Fieber rechts auf einem freistehenden Sockel. Links steht der Heilige Joseph, der Schutzpatron der Sterbenden. Der Heilige Sebastian und Rochus, beides Schutzfiguren gegen die Pest flankieren die Hauptsäule, von der Maria auf die Menschen hinabblickt. Die ausgewählten Heiligenfiguren sind Ausdruck einer schweren Pest, die in weniger als einem Jahr 3.000 Menschen mitgerissen hatte. In einer Zeit, als die Gesamtbevölkerung von Graz 15.000 Einwohner zählte, war das eine beachtliche Zahl.

Bereits im Jahr 1999 durften wir die Säule restaurieren. Schon damals war wegen des feuchten Untergrunds die Sockelzone stark mit Salz belastet und dadurch schwer beschädigt. Nachdem der Untergrund diese Feuchtigkeit immer wieder an die Säule abgibt, mussten wir auch 2010 den Sockel entfeuchten. Leider wird der Stein jedes Mal wieder von Nässe und Salzen durchdrungen, das bedingt der Ort an dem sie steht. Weitere Schäden sind leichte oberflächliche Versinterung und Verschmutzung durch die Straßen, leichter Pflanzenbewuchs und normale Verwitterung.

Wegen des feuchten Bodens führten wir die Restaurierung vorsichtig und ohne übermäßigen Wassereinsatz durch, wir versuchten also, den Untergrund nicht noch mehr zu durchnässen.

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