Die Basilika Mariä Empfängnis in Bad Deutsch Altenburg liegt auf einem Hügel über den Donau-Auen, nicht weit entfernt von der slowakisch-österreichischen Grenze. Sie ist ein bedeutendes Denkmal mittelalterlicher Architektur in Österreich.
Der Turm dürfte 1350 bis 1380 entstanden sein und wird der Parler Schule zugeschrieben. Im frühgotischen Stil erbaut kommt er mit seinen wuchtigen, ungegliederten Mauern dem romanischen Teil der Basilika noch sehr nahe. Das Langhaus der Basilika wurde schon im 11. Jahrhundert erbaut, der Turm erst drei Jahrhunderte später.
Die Kirche wurde in ihrer Geschichte oft umgebaut und restauriert. Zahlreiche Natursteinvierungen und Zementausbesserungen von der letzten Renovierung (1980) unterscheiden sich teilweise stark vom ursprünglichen Mauerwerk. Außerdem fällt der Eingang von der Vorhalle ins Haupthaus auf, er wurde erst 1959 eingebaut.
Am Turmhelm kann man eine starke Zäsur ausmachen: Der obere Abschnitt wurde erst um 1900 mit St. Margarethner Sandstein aufgemauert, der darunter liegende Teil besteht aus verschiedenen Natursteinen und stammt etwa aus dem 16. Jahrhundert.
Insgesamt befand sich der Turm in stabilem Zustand, es zeigten sich weder statisch bedenkliche Risse noch Anzeichen von Bewegung oder Setzung. Teilweise gab es aber stärkere Oberflächenschäden mit verursacht durch die Verfugungen und Überriebe mit Zementmörtel von der Restaurierung 1980. Biogener Bewuchs und die Verschmutzungen setzten der Steinoberfläche zu, Gipssinterkrusten vor allem an Wappen und in den Regenschattenflächen der Turmfassade bedingen Abplatzungen und Gefügeauflockerungen.
Unser Ziel war es, den vorhandenen Bestand zu sichern, also uns auch an den vorangegangenen Restaurierungen zu orientieren. Wir versuchten dem Betrachter ein einheitliches Bild der Kirche zu bieten, wo dennoch Bau- und Restauriergeschichte ablesbar bleiben.